GRÜNE: CSU bremst bei Radverkehrskonzept


In der Kreistagssitzung am 10. März fand der Antrag des CSU-Fraktionsvorsitzenden Björn Jungbauer, die Mittel für das gemeinsame Radverkehrskonzept mit der Stadt Würzburg aus dem Haushalt zu streichen, eine Mehrheit. Der Kreistag stellt sich damit gegen den Beschluss des gemeinsamen Gremiums von Stadt und Landkreis (Interkommunaler Ausschuss – Stadt.Land.Wue).

„Wir Grüne fordern schon lange alltagstaugliche Radwege: befestigt, sauber, geräumt, beschildert und vernetzt. Dafür brauchen wir ein Radverkehrskonzept, das die einzelnen Maßnahmen der Gemeinden, die diese Aufgabe nicht allein stemmen können, besser koordiniert und ein Netz von gut fahrbaren Radwegen entwickelt.“ so Kreisrat Sebastian Hansen.

 „Wir fordern ein sternförmiges Radwegenetz aus dem Landkreis bis in die Würzburger Innenstadt, damit Pendeln mit dem Rad schnell und stressfrei möglich ist. Nötig ist ein klar definierter und strukturierter Ausbauplan. Die Stadt hat sich mit einem innerstädtischen Radverkehrskonzept bereits auf den Weg gemacht und wollte dieses gemeinsam mit dem Landkreis auf das Umland ausweiten.“ sagt Stadträtin Marie Büchner.

„Die Menschen wünschen sich sichere und durchgängige Radwege, aus dem Landkreis in die Stadt und umgekehrt.  Das haben alle vergleichbaren Landkreise in Bayern längst verstanden und deshalb Radverkehrskonzepte erstellt, ebenso viele Nachbarlandkreise wie Kitzingen und Main-Spessart. Dass die CSU ausgerechnet im Landkreis Würzburg ein solches Konzept verhindert, verstehen wir nicht.“ erklärt Kreisrat Aljoscha Labeille.

„Vor einem Jahr hat die Landkreis-CSU massiv kritisiert, dass die Stadt in Verkehrsfragen angeblich zu wenig mit dem Landkreis zusammenarbeite. Landrat Thomas Eberth forderte unter anderem ‚mehr gut ausgebaute Radwege in die Stadt gemeinsam mit den Landkreisgemeinden für den Pendler-Radverkehr und einen noch besser koordinierten ÖPNV mit attraktiver Infrastruktur‘. Es deutete sich nach der Sitzung des IKA endlich eine gute Zusammenarbeit bei der Radwegeplanung an, doch nun lehnt der Kreistag die Mittelbereitstellung für das Radverkehrskonzept ab. Wir fragen uns: Wie kann eine gemeinsame Verkehrswende in der Region gelingen, wenn Stadt und Landkreis nicht an einem Strang ziehen und Beschlüsse des gemeinsamen Gremiums einfach ignoriert werden?“ so die Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Dr. Sandra Vorlová.

„Das Radverkehrskonzept muss jetzt intern im Landratsamt ohne die gestrichenen Mittel für ein externes Büro, erarbeitet werden“ fordert Kreisrätin und Landtagsabgeordnete Kerstin Celina ein zügiges Handeln von Landrat Eberth . „Dazu bedarf es der Einrichtung eines Radverkehrsbeirates im Landkreis, um Kommunen, Bürger:innen und Expert:innen einzubinden. Zwar wäre ein extern erarbeitetes Konzept besser gewesen und hätte zudem das Landratsamt und die Kommunen entlastet, aber auch jetzt besteht noch die Chance auf bessere Radwege im Landkreis. Wir Grüne setzen uns weiter dafür ein.“ so Celina weiter.

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