Für die Verkehrswende: ÖPNV und Radinfrastruktur ausbauen!

In Zeiten des Klimawandels kommt einer Änderung der Verkehrspolitik eine entscheidende Bedeutung zu. Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor in Deutschland, dessen CO2-Emissionen seit 1990 nicht zurückgegangen sind. Wenn wir den Klimawandel stoppen wollen, müssen die Emissionen in diesem Bereich so schnell wie möglich massiv gesenkt werden. Dazu kommt, dass viele Städte in Deutschland – auch Würzburg – kurz vor dem Verkehrskollaps stehen. Klar ist, dass der Anteil des Autoverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen drastisch reduziert werden muss. Wir streben deswegen eine Halbierung des Autoverkehrs im „Modal Split“1 bis 2030 und eine Verdoppelung des Anteils des ÖPNVs an. Hierfür steht besonders auch der Landkreis Würzburg in der Verantwortung, ein gutes Angebot zu schaffen, mit dem man ohne Auto in die Stadt Würzburg fahren kann. Klar ist aber auch, dass es in den vergangenen Jahren in Stadt und Landkreis Würzburg versäumt wurde, die Grundlage für diesen Wandel zu legen. Stattdessen wurde das Angebot in der Stadt an vielen Stellen verschlechtert, im Landkreis herrscht Stillstand und eine sinnvolle Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Stadt und Landkreis sucht man vergebens. Es ist Zeit für einen Wechsel in der Verkehrspolitik in der Region Würzburg! Gemeinsam wollen wir GRÜNE in Stadt und Landkreis in den kommenden sechs Jahren sowohl sofortige Verbesserungen erzielen, aber auch den Grundstein für langfristige Veränderungen in der hiesigen Verkehrsstruktur legen. Wir streben eine deutliche Verbesserung des Angebots bei Bus, Straßenbahn und Eisenbahn an und möchten die Nutzung des ÖPNVs mit einer komplett neuen Tarifstruktur attraktiver machen. Gemeinsam können Stadt und Landkreis Würzburg viel bewegen. Wir GRÜNE packen es an!

Für bessere Busverbindungen im Landkreis! 

Insbesondere im Landkreis Würzburg ist das Angebot an Busverbindungen in vielen Orten stark ausbaufähig.

Wir setzen uns ein:

  • Für mindestens einen Stundentakt von und in die Stadt Würzburg zwischen 5 und 24 Uhr in jedem Ort an jedem Tag im Landkreis Würzburg und die Nutzung intelligenter Rufbussysteme in kleinen Orten.
  • Für mindestens einen Halbstundentakt in allen stadtnahen Gemeinden an Werktagen zwischen 7 und 20 Uhr und mindestens einen Viertelstundentakt für stark frequentierte Verbindungen wie die Linie 14.
  • Für mindestens eine Verdopplung des Zuschusses des Landkreises für den ÖPNV.
  • Für die Brechung der Buslinien in der Nähe der Stadtgrenze, sofern sinnvolle, reibungslose Umstiege zur Straßenbahn und zur DB geschaffen werden können.
  • Für die Einrichtung von Tangential- und Durchmesserlinien.
  • Für Einrichtung von Busspuren an den Einfallstraßen in die Stadt Würzburg auf Kosten von KFZ-Spuren.
  • Ausbau des Nachtbussystems in den Landkreis.

Für den Ausbau der Straßenbahn in den Landkreis Würzburg! 

Schon in den 90er-Jahren war eine Straßenbahnstrecke nach Höchberg im Landkreis Würzburg geplant. Diese Planungen wollen wir wieder aufnehmen. Prädestiniert für eine sogenannte Stadt-Umland-Bahn wäre eine Nordost-Südwest-Achse entlang der B8 im Südwesten und der B19 im Nordosten. An den Autobahnanschlüssen Helmstadt, Kist und Estenfeld können Park-and-Ride-Parkplätze geschaffen und damit weit mehr Menschen als die schon rund 30.000 Bewoner*innen in den anliegenden Gemeinden an die Stadt-Umland-Bahn angeschlossen werden.

Wir setzen uns ein:

  • Für einen Grundsatzbeschluss pro Straßenbahn im Landkreis gemeinsam mit Stadt Würzburg und den betroffenen Gemeinden in der nächsten Legislaturperiode und den Beginn von Planungen.
  • Für die Freihaltung der nötigen Trassen.
  • Für die Bildung von Rücklagen.

Für eine S-Bahn Mainfranken! 

Auch den Eisenbahnverkehr wollen wir stärken.

Wir setzen uns ein:

  • Für eine S-Bahn-Mainfranken auf den bestehenden Bahntrassen, einzurichten gemeinsam mit der DB und der bayerischen Eisenbahngesellschaft.
  • Für eine Verdichtung des Taktes der Regionalbahnen auf dem Weg dorthin.
  • Für den Bau neuer Bahnhalte im Landkreis.

Für eine moderne Haltestelleninfrastruktur!

Zu einem guten ÖPNV-Angebot gehören auch attraktive Wartebereiche und Abstellplätze.

Wir setzen uns ein:

  • Für einen beleuchteten und wettergeschützten Sitzbereich mit WLAN sowie einer Anzeige der nächsten Abfahrten an jeder Haltestelle.
  • Für überdachte, sichere Fahrradabstellmöglichkeiten und Schließfächer an allen wichtigen Haltestellen und Bahnhaltepunkten in Stadt wie Landkreis.
  • Für den Ausbau von Bahnhöfe, wichtigen Straßenbahnhaltestellen und wichtigen Bushaltestellen in Stadt und Landkreis zu Mobilitätsstationen, mit der Möglichkeit, dort Fahrräder, Lastenräder und (Elektro)-Autos leihen zu können (Carsharing).

Für ein neues Tarifmodell!

Unser Tarifsystem ist unflexibel und kompliziert, undurchsichtig und schwer verständlich sowie unattraktiv und teuer. Wir wollen deswegen ein neues Tarifsystem für die Region Würzburg etablieren.

Wir setzen uns ein:

  • Für ein intuitiv, klar, unkompliziert und flexibel nutzbares Tarifsystem.
  • Für die Abschaffung des Wabensystems und die Einführung von vier einfachen Zeittarifen.
  • Kostenlosen ÖPNV für alle unter 18.
  • Für ein dem bestehenden Semesterticket ähnliches Ticket für alle Schüler*innen und Auszubildende über 18.
  • Für zeitweilige kostenlose Angebote wie ein Neubürger*innen-Ticket.
  • Für die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern und Haustieren.

Für den Ausbau der Radinfrastruktur!

Ebenso wie der ÖPNV kommt auch dem Radverkehr eine hohe Bedeutung zu, wenn wir die Verkehrswende schaffen wollen. Wichtig ist es dabei, gute Radverbindungen zwischen den einzelnen Orten und in die Stadt Würzburg zu schaffen. Dem Landkreis kommt dabei eine Koordinierungsaufgabe zu. Gemeinsam mit dem Gemeinden sollte eine Planung für ein Radschnellwegenetz für Pendler*innen erarbeitet und umgesetzt werden. Die Gemeinden sollten für die Umsetzung vom Landkreis finanzielle Unterstützung erhalten. Die neuen Radwege müssen vom KFZ-Verkehr getrennt sein und nur im Ausnahmefall auf Landwirtschaftswegen geführt werden. Der Belag sollte hochwertig und ohne Unebenheiten sein. Der Radverkehr muss gegenüber dem Autoverkehr bevorrechtigt sein. Außerdem wollen wir – besonders an wichtigen Bushaltestellen und an den Bahnhaltepunkten – Radabstellanlagen schaffen, um einen schnellen Umstieg vom Rad in den ÖPNV zu ermöglichen. 

Unser vollständiges Konzept für den öffentlichen Nahverkehr in der Region Würzburg, gemeinsam mit den GRÜNEN Würzburg-Stadt und der GRÜNEN JUGEND Würzburg vorgelegt, kann hier angesehen werden.